„Wer an Elfen glaubt, klatscht jetzt bitte in die Hände!“
Dass Applaus überlebenswichtig ist, merkt nicht nur die kleine Elfe Tinker Bell, wenn sie wieder zum Leben erweckt werden muss, sondern auch die Kulturbranche, welche durch Corona eine lange Zeit in einem tiefgefrorenen Zustand ihr Dasein fristen musste. Umso großartiger also, wenn mit den Elfen auch das kulturelle Leben wieder erwacht und den Kindern das Kulturerlebnis eines Theaterbesuches, das für die Kulturelle Teilhabe und Bildung so wichtig ist, im eigenen Schulgebäude ermöglicht werden kann – für viele Kinder das erste Mal Theater. Und es kam nicht irgendjemand an die Schule, sondern Peter Pan, der Junge, der nie erwachsen wird, weil er es nicht will und lieber bei den Feen lebt - höchstpersönlich.
Am Freitag, den 11. März wurden die begeisterten 5. und 6. Klässler ins Nimmerland entführt. Verantwortlich für dieses in Interaktion mit dem Publikum im wahrsten Sinne des Wortes wunderbar inszenierte Stück als moderne Adaption des Romans »Peter Pan« von J. M. Barrie aus dem Jahre 1904 ist das BrilLe Theater, das aus Witten an unsere Schule kam. Dabei bewiesen sie, dass der Klassiker über hundert Jahre später auch heute noch ganz innovativ und für kleine Theaterbesucher spannend erzählt werden kann. Nämlich, indem eine Hand voll Schauspielendende über 12 verschiedene Rollen verkörpern und es auch völlig egal ist, wer wen spielt. Natürlich kamen auch die bekannten Elemente wie das tickende Krokodil als personifiziertes memento mori und die blutrünstigen Piraten zum Einsatz, jedoch trat Captain Hook plötzlich mit einem feinen Wiener Akzent auf. Egal ob alt oder neu geht es in der ,zeitlosen‘ Story aber vor allen Dingen um eins – um das Erwachsenwerden. Ein emanzipiertes Stück wird es durch die Lost Boys, die ihre Orientierung im selbst gewählten Exil an einer starken Frauenfigur, wie Wendy, welche keine Mutter sein will, suchen und die starke Häuptlingstochter Tiger Lilly.
Natürlich geht es um die ewigen Lebensthemen Liebe und Freundschaft und besonders spannend ist der neue Ausblick: Wie geht es weiter mit Wendys Tochter Jane? Wie die Company vorschlug: Ein hervorragender Anlass zum produktiven Arbeiten mit selbst erstellten Texten und Bildern für den Kunst- und Deutschunterricht.
Das BrilLe Theater aus Witten tourt seit 20 Jahren durch Deutschland. Sie finden: Das ist der schönste Job der Welt! Ihre Geschichten erzählen sie nahbar, berührend und humorvoll. Sie lieben es, dabei immer in direktem Kontakt mit ihren Zuschauenden zu sein.
Als sie nach dem offenen Gespräch, in dem die Kinder den SchauspielerInnen Fragen stellen konnten, fragten, ob sie unserer Schule noch einmal einen Besuch abstatten sollten, hörte man in der Aula mit hundert Kinderstimmen nur ein lautes selbstbewusstes „Jaaa!“